Innenarchitekt in München präsentiert Miniaturnachbildung eines Raumkonzepts zur Konzeptplanung auf seinem Schreibtisch.

Modellbau

Innenarchitektur von allen Seiten gut anzusehen

Ein Raummodell macht komplexe Raumzusammenhänge verständlich und hilft, Entwurfsideen anschaulich zu vermitteln. Während erfahrene Innenarchitektinnen und Innenarchitekten räumliche Konzepte intuitiv erfassen, fällt es Laien oft schwer, sich ein realistisches Bild von Grundrissen und Raumaufteilungen zu machen. Modelle ermöglichen eine bessere räumliche Vorstellung und erleichtern die Entscheidungsfindung.

Die Grenzen zweidimensionaler Zeichnungen

Zweidimensionale Darstellungen wie Grundrisse und Ansichten geben nur einen begrenzten Eindruck der räumlichen Wirkung. Perspektivische Zeichnungen können dann zwar weiterhelfen, haben aber den Nachteil, dass sie nur einen bestimmten Blickwinkel zeigen. Die Einschätzung von Proportionen und Raumtiefen bleibt dabei oft ungenau.

Ein physisches Modell schafft Abhilfe, indem es den Raum aus allen Blickwinkeln erlebbar macht und eine realistische Vorstellung der Raumverhältnisse vermittelt.

Modell zu einer Wohnung auf dem Land

Einsatzmöglichkeiten von Modellen

Arbeitsmodelle – Entwurfsprozess unterstützen

Arbeitsmodelle entstehen in frühen Planungsphasen und dienen dazu, erste Ideen zu testen. Sie bestehen meist aus einfachen Materialien wie Pappe oder Holz und werden im Laufe des Entwurfsprozesses mehrfach angepasst. Dabei liegt der Fokus nicht auf Detailtreue, sondern auf einer schnellen und flexiblen Überprüfung von Konzepten.

Präsentationsmodelle – Ideen überzeugend vermitteln

Sind Entwürfe ausgereift, kommen detaillierte Präsentationsmodelle zum Einsatz. Diese werden mit hochwertigen Materialien gefertigt und bieten eine realistische Darstellung von Oberflächen, Farben und Lichtstimmungen. Ziel ist es, Bauherren und Entscheidungsträger von einem Konzept zu überzeugen und ihnen eine klare räumliche Vorstellung zu geben.

Modell zu einer Wohnküche mit Kochinsel

Der Esstisch ist in die Kochinsel integriert, die Polsterstühle sind mit Leder bezogen und haben eine angepasste Sitzhöhe. Die Tischplatte besteht aus poliertem Feinsteinzeug.

Speisebereich mit Kochinsel


Speisezimmer 04

Maßstäbe und Darstellung

Die richtige Skalierung für den passenden Eindruck

Je nach Anwendungszweck variiert der Maßstab von Modellen:

  • Großprojekte: Maßstab 1:500 bis 1:100
  • Innenräume: Maßstab 1:100 bis 1:20
  • Möbel und Einbauten: Maßstab 1:10 oder größer

Ein zu kleiner Maßstab kann wesentliche Details verschleiern, während ein zu großer Maßstab ein Modell unnötig komplex und damit schwerer verständlich macht. Der Einsatz von Maßstabsfiguren hilft, die räumlichen Proportionen realistisch einzuschätzen.

Farb- und Materialwahl für verschiedene Aussagen

  • Neutrale Modelle in Weiß lenken die Aufmerksamkeit auf das Raumvolumen und die architektonische Struktur.
  • Material- und Farbmodelle vermitteln das geplante Designkonzept und geben einen ersten Eindruck von Materialien, Licht und Farben.

Simulation von Licht und Atmosphäre

Ein wesentlicher Aspekt der Innenarchitektur ist die Lichtgestaltung. Modelle können zur Simulation von Tageslicht und künstlicher Beleuchtung genutzt werden. In professionellen Lichtlaboren wird dies durch Endoskop-Kameras dokumentiert, um die Lichtwirkung im späteren Raum realistisch zu beurteilen.

Modell für einen modernen Weinkeller

Digitale Alternativen: Virtuelle Modelle

CAD-Modelle und fotorealistische Darstellungen

Neben physischen Modellen gewinnen digitale Visualisierungen immer mehr an Bedeutung. Mithilfe moderner CAD-Programme lassen sich Räume realitätsnah simulieren. Diese digitalen Modelle bieten:

  • Kamerafahrten durch den Raum
  • Simulation von Lichtstimmungen
  • Fotorealistische Materialdarstellungen
  • Besonders bei großen Projekten, wo klassische Modelle zu aufwändig oder kostspielig wären, sind digitale Lösungen vorteilhaft.

Modell für eine Bürolounge

Modell für eine Bürolounge

Modell für eine Bürolounge

Modell für eine Bürolounge

Fazit: Der Charme des physischen Modells

Trotz der technischen Fortschritte haben physische Modelle weiterhin eine besondere Wirkung. Die Möglichkeit, ein Modell aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und es sogar haptisch zu erleben, schafft eine direkte Verbindung zwischen Planer und Betrachter – eben von allen Seiten gut anzusehen.